Weltreise Step #155: Auf nach Atami

Auf Nach Atami 2024 Titel

:: 03.01.2024 – Von Santa Ana nach Atami (El Tunco/El Zonte) ::

Heute geht es von Santa Ana weiter nach Atami an der Pazifikküste. Atami liegt zwischen El Tunco und El Zonte und das ist so etwas wie das touristische Zentrum von El Salvador, wenn man in diesem noch recht untouristischen Land überhaupt von so etwas sprechen kann. Ich überlege gerade, aber war ich wirklich seit Mazunte in Mexiko nicht mehr am Meer? Wow! So lange?

Dann ist es ja höchste Zeit, oder? Also auf nach Atami.

Extralange Wartezeit in Santa Ana

Aber vorher muss ich noch ein paar Stunden überbrücken. Ich habe mir ein Shuttle organisiert, da ich mich noch nicht 100% sicher fühle, den normalen Bus zu nehmen. Vor allem, weil man von Santa Ana nicht direkt nach Atami bzw. El Tunco und El Zonte fahren kann, sondern erst nach San Salvador (die Hauptstadt von El Salvador) fahren und dort umsteigen muss.

Und ich kann schlecht abschätzen, wie lange das alles dauern wird und ob ich es rechtzeitig nach Atami schaffe.

Also packe ich eines Morgens meine Sachen und fahre bequem per Uber zum örtlichen Starbucks. Dort werde ich ein paar Stunden am Laptop sitzen und das Shuttle holt mich direkt am nahegelegenen Einkaufszentrum ab. So haben wir es per WhatsApp vereinbart.

So fahre ich mit dem Uber zum Starbucks und chille dort bis die Startzeit näher rückt. 15:45 Uhr war ausgemacht und ich rechne schon damit, dass es wohl nicht vor 16:30 Uhr losgehen wird.

So gegen 16 Uhr stehe ich dann vor dem Haupteingang des Einkaufszentrums und habe mich vorsorglich mit Wasser und einem leckeren Minzeis von McDonald’s ausgerüstet. Ja, die haben hier Minzeis bei McDonald’s. Ha ha!

Und dann warte ich. Und warte … und warte immer weiter.

Ich bin sehr geduldig und kontaktiere den Fahrer erst 90 Minuten nach der vereinbarten Zeit. Dann dauert es locker weitere 30 Minuten, bis ich eine Antwort bekomme. Man sitzt an der Grenze fest. WTF?

An der Grenze? Woher kommen die … oh je, ich verstehe. Die kommen aus Guatemala, fahren Leute nach Santa Ana und dann weiter nach El Tunco und El Zonte. Und mich laden sie einfach nebenbei ein.

Oje! Hätte ich das geahnt und somit gewusst, dass so etwas passieren kann, hätte ich mir ein anderes Shuttle gesucht, eines, das von Santa Ana startet, oder ich hätte es doch direkt mit dem Bus probiert.

Um es kurz zu machen, es dauert bis ca. 20:30 Uhr, bis das Shuttle endlich am Einkaufszentrum ankommt. 4,5 Stunden später als geplant. Wow! Das ist wohl ein neuer Rekord, oder?

Aber mittlerweile bin ich chillo drauf. Solange ich weiß, was los ist, ist alles in Ordnung. Es ist nur nicht okay, wenn man nicht informiert wird. Außerdem gibt es hier am Eingang des Einkaufszentrums unendlich viel zu sehen. So wurde mir trotz der langen Wartezeit nicht wirklich langweilig. Das hat mir sehr geholfen.

Auf nach Atami

Als ich endlich im Shuttle sitze, passiert nicht mehr viel. Draußen ist es schon dunkel und so verbringe ich die Fahrt im Halbschlaf mit einem Podcast auf den Ohren.

In El Tunco, El Zonte und Atmai klappert der Fahrer noch alle möglichen Unterkünfte ab, um die Leute direkt davor abzusetzen. Diesmal bin ich scheinbar die vorletzte Station. Als ich aussteige, sitzt noch genau 1 Pärchen im Minivan.

Übrigens sollte die Fahrt 25 USD kosten, aber wegen der langen Wartezeit möchte der Fahrer nur noch 20 USD haben. Außerdem war er super nett, lustig und unterhaltsam. Das hat man bei solchen Minivan-Fahrern ja auch nicht immer. Das versöhnt mich ein bisschen. Danke und auch wenn ich es nicht erwartet habe, ist es eine nette Geste!

Als ich aussteige, erwartet mich schon ein junger Mann (ein Niederländer, der mit seiner einheimischen Frau das Hostel betreibt, sie haben auch 2 Kinder) vor dem Hostel. Natürlich habe ich ihnen Bescheid gegeben, dass ich später komme.

Und sonst so?

Das Einchecken ist schnell erledigt und ich kann endlich meine Sachen ablegen.

Ich werde 5 Nächte im Hostel namens Hammock Plantation verbringen (15 USD/Nacht bzw. ~13,50 EUR/Nacht im 4er Dorm). Und der Ort macht seinem Namen alle Ehre. Überall baumeln Hängematten herum und laden zum Chillen ein. Das wird bestimmt toll, aber nicht mehr heute. Dafür ist es schon viel zu spät.

Ich mache mir dann noch schnell einen Instant Ramen, den ich zum Glück dabei habe, denn um diese Zeit wäre es schwierig, hier noch etwas zu essen zu organisieren. Getränke haben sie zum Glück vorrätig und ich kann mir eine kühle Coca-Cola aus der Glasflasche gönnen (schmeckt einfach so am besten).

Beim Essen komme ich noch mit der Inhaberin des Hostels ins Gespräch und aus irgendeinem Grund geht es direkt um Politik. Hier erfahre ich z.B. auch aus erster Hand, wie die Leute über ihren Präsidenten denken und reden.

Das ist sehr interessant. Aber irgendwann (es ist schon fast Mitternacht) ziehen sich alle zur Nachtruhe zurück, und ich natürlich auch.

Eine Dusche später liege ich im Bett und kann über meine Entscheidung, das Shuttle zu nehmen, um schneller hier zu sein, nur lachen. Das hat ja super geklappt und war bestimmt auch nur um den Faktor 5-7 teurer als mit dem Bus. Argh!

Ein Anti-Spar-High-Five diesmal für mich, oder?

Auf jeden Fall nehme ich mir in diesem Moment vor: Ich werde nur noch mit dem Bus fahren. Kein Shuttle mehr für mich bis Panama, wenn möglich. Mal sehen, wie weit ich mit diesem Vorsatz komme.

CU Ingo.


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