Weltreise Step #188: Auf nach Villa de Leyva

Auf Nach Villa De Leyva 2024 Titel

:: 27.03.2024 & 28.03.2024 – Von Villavieja/Tatacoa über Bogotá nach Villa de Leyva ::

Nach einigen heißen Tagen in der Tatacoa-Wüste geht es heute weiter nach Villa de Leyva. Diese kleine Stadt war in der Kolonialzeit ein Kurort für die lokalen Herrscher und wurde schon früh im 20. Jahrhundert zum Nationaldenkmal erklärt. Deshalb gibt es hier kaum moderne Bauten oder gar Hochhäuser.

Eigentlich soll alles noch so aussehen wie früher und ich würde mir das auch gerne mal anschauen. Aber man hat mich gewarnt, dass es dort sehr touristisch zugeht.

Na ja, irgendetwas ist ja immer, oder? 😉

Aber erst einmal muss ich dorthin kommen und das wird ein längerer Prozess, denn zuerst geht es für 1 Nacht nach Bogotá.

Mit dem Collectivo durch den Regen

Nach den heißen Tagen in der Tatacoa-Wüste wache ich früh auf und höre den Regen. Nicht sehr stark, aber auf dem Dach prasselt es gemütlich. Ich stehe auf und schaue zur Tür hinaus. Tatsächlich, es regnet.

Zum Glück muss ich nicht irgendwo hinlaufen, sondern das Collectivo kommt hier vorbei und nimmt mich mit. Die nette Dame vom Hostel hat das gestern für mich arrangiert. Toll!

Ich stehe auf, packe langsam meine Sachen und setze mich dann an die Eingangstür des Hostels, um auf das Collectivo zu warten. Kaffee gibt es erst mal keinen, aber ich hoffe, in Nieva am Busbahnhof einen zu bekommen.

Es dauert eine Weile, aber dann kommt tatsächlich das Collectivo und ich hieve meinen großen Rucksack hinten auf die Ladefläche. Genau ein Platz ist noch frei.

Dann nur noch eine kurze Verabschiedung von der netten Frau vom Hostel und dem Mann in Arbeitskleidung (wahrscheinlich ihr Sohn, der hier die ganze Zeit jeden Tag im Hostel an den neuen Zimmern gearbeitet hat) und schon bin ich auf dem Weg nach Nieva.

Kaum sind wir aus Villavieja raus, fängt es heftig an zu regnen. Es gießt in Strömen!

Glücklicherweise hält das Dach des etwas heruntergekommenen Fahrzeugs doch 95% des Regens ab, so dass ich noch relativ trocken in Nieva am Busbahnhof ankomme.

Für die knapp 90-minütige Fahrt habe ich übrigens 10.000 COP (~2,40 EUR) bezahlt.

Mit dem Bus nach Bogotá

Beim Aussteigen spreche ich einen jungen Mann an, der ebenfalls mit dem Collectivo aus Villavieja gekommen ist und nun anscheinend seinen Bus sucht. Wie ich vermute, will auch er nach Bogotá.

Ab jetzt suchen wir also gemeinsam nach dem Bus und da er Deutscher ist, tauschen wir auch gleich noch ein paar Reiseerfahrungen und Tipps über Kolumbien aus. Außerdem ist es mal schön, wenn jemand auf den Rucksack aufpasst, wenn man auf die Toilette muss. Das ist wirklich immer ein Akt, wenn man alleine unterwegs ist.

Mein Ticket (~17,75 EUR) habe ich wie immer im Voraus online gekauft. Also suche ich den Schalter des Busunternehmens auf, um wie die letzten beiden Male nun noch ein Papierticket zu bekommen. Der ist schnell gefunden und auch das mit dem Papierticket klappt wieder problemlos. In Kolumbien hat das bisher immer sehr gut geklappt.

Meine neue Reisebekanntschaft hat auch ein Ticket von diesem Unternehmen, aber er hat eigentlich einen Bus später, müsste also locker noch 2-3 Stunden auf seinen warten. Er bekommt aber das Angebot, den nächsten Bus zu nehmen, wenn Plätze frei sind. Das finde ich gut, dass die so zuvorkommend sind.

Mein Bus fährt in etwa 45 Minuten. Die Zeit nutze ich, um mir ein Stück Marmorkuchen, den es hier überall gibt, und eine Limonade de Coco zu holen. Kaffee gibt es hier nicht so richtig. Der, den es gibt, sieht nicht sehr appetitlich aus. Abgestandener Kaffee aus einer großen Thermoskanne. Wahrscheinlich schön sauer und bitter. Nein danke!

Irgendwann kommt der Bus, wir steigen ein und dann geht es für die nächsten ca. 7 Stunden in Richtung Bogotá.

Viel Zeit für Podcasts und zum Dösen. 🙂

Kurzaufenthalt in Bogotá

Noch im Hellen kommen wir am Terminal de Transporte in Bogotá an. Ich schnapp mir meine Sachen, verabschiede mich von meiner vorübergehenden Reisebegleitung und suche den Weg nach draußen.

Man diese Busterminals in Kolumbien sind immer so riesig. Außerdem kann ich fast nie ein Uber direkt zum Eingang bestellen, weil es dann fast das Doppelte kostet oder gar nicht erst möglich ist.

Also muss ich 100 bis 200 Meter weiter laufen und bestelle dort mein Uber. Ist kein Problem. Das kommt auch schnell und schon bin ich auf dem Weg zu meiner Unterkunft für diese Nacht.

Denn hier mache ich nur einen kurzen Zwischenstopp für eine Nacht, morgen geht es direkt weiter nach Villa de Leyva. Bogotá hebe ich mir für den Abschluss meiner Kolumbienreise auf, denn von hier aus fliege ich später dann auch weiter nach La Paz.

Schon auf dem Weg zur Unterkunft fallen mir die vielen Radfahrer auf. Kolumbien ist ja bekannt für den Radsport und anscheinend ist es auch einfach ein Radfahrerland. Hier in Bogotá ist das wirklich sehr auffällig.

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Ich tausche mich ein wenig mit dem Fahrer aus und er bestätigt meine Beobachtungen.

Meine Unterkunft liegt etwas abseits in einem normalen Wohnviertel. Das Kriterium war „so billig wie möglich“ und überraschenderweise war es kein Hostel (obwohl es sich so nennt), sondern ein Privatzimmer bei einer netten Familie, die eine Art Pension mit 3-4 Zimmern betreibt.

Dort angekommen, finde ich es nicht gleich, weil es nicht als Hostel bzw. Pension erkennbar ist. Kein Schild draußen. Nichts. Keine Ahnung, ob die das verstecken wollen und wie legal das alles ist, aber egal, Hauptsache billig und gut. Ha ha!

Aber irgendwann klingele ich einfach bei der Nummer, die ich für die richtige halte. Und ja, eine ältere Frau macht auf und lässt mich rein. Ich bin im „Hostel“ Casa Alb (32.000 COP/Nacht, ~7,60 EUR/Nacht) angekommen.

Das Einchecken geht schnell. Ein kurzer Plausch mit Hilfe des Google Translators und schon bin ich in meinem Zimmer und könnte es mir gemütlich machen. Aber jetzt noch nicht. Ich habe Hunger und es wird dunkel. In der Nähe liegt ein Einkaufszentrum. Ich hoffe, dass es dort einen Food Court gibt.

Unterwegs halte ich erstaunt vor einem Oxxo-Minimarket. Wow! So etwas habe ich seit Mexiko nicht mehr gesehen und wusste gar nicht, dass es die auch hier in Kolumbien gibt.

Was genau ist ein Oxxo-Minimarket? Im Grunde ein Convenience Store, wie man ihn sich vorstellt. Das ist quasi der 7-Eleven von Mexiko, denn von dort kommt, glaube ich, die Muttergesellschaft.

Gut, hier werde ich mir auf dem Rückweg noch ein Wasser und vielleicht einen Snack holen.

Im Einkaufszentrum angekommen, staune ich zunächst über die Indoor-Minigolfanlage und den Indoor-Kletterpark.

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Schön. Habe ich so auch noch nicht gesehen. Oder vielleicht in Asien? Mhhh keine Ahnung mehr. Zu viele Erlebnisse und so langsam verschwimmt alles ein wenig. Auweia!

Ich suche mir etwas zu essen und mangels Alternativen wird es eine Kombination aus Subway und McDonalds. Hauptsache schnell und billig.

Auf dem Rückweg ist es dann schon dunkel, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich mir Sorgen machen muss, obwohl ich in einer Gegend unterwegs bin, in der es keine Touristen gibt und die allgemein etwas heruntergekommen aussieht.

Auf jeden Fall komme ich sicher und ohne Probleme in der Unterkunft an, natürlich mit meinen bei Oxxo gekauften Snacks und Getränken. Was sein muss, muss sein!

Eine Dusche später liege ich im Bett und schlafe dann auch recht früh ein. Morgen muss ich zeitig raus und weiter nach Villa de Leyva.

Mit dem Bus nach Villa de Leyva

Also stehe ich am nächsten Tag wie geplant früh auf, packe meine Sachen und fahre mit dem Uber wieder Richtung Busbahnhof.

Es ist aber ein anderes Busterminal als das, wo ich angekommen bin. Die Fahrt mit dem Uber dauert knapp eine Stunde (~7,50 EUR) und wir sind fast am nördlichen Ende von Bogotá am Terminal de Transporte del Norte angekommen.

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Und wieder das gleiche Spiel. Online-Buchung vorzeigen und Papierticket kassieren. Dann ab zum Bussteig.

Und dort warte ich dann. Und waaarte … uuund waaarte. Uuuuund waaaaarte.

Der Bus hat über 2,5 Stunden Verspätung! Das habe ich in den letzten 2 Jahren auch noch nicht erlebt. Wow!

Der einzige Trost während der Wartezeit sind ein Donut, ein Muffin und ein Café Americano. 😀

Egal, der Bus ist gekommen und da ich keinen Termin in Villa de Leyva habe, ist es mir auch fast egal. Nur die Ungewissheit, ob der Bus überhaupt noch kommt, war etwas nervig, da es keine richtige Information am Bussteig gab und niemand so richtig wusste, was los ist.

Es war aber auch eine gute Gelegenheit, meine während der Weltreise neu gewonnene Gelassenheit unter Beweis zu stellen.

Ja, ich bin gut darin geworden. 🙂

Endlich sitze ich im Bus und wir fahren Richtung Villa de Leyva. Die Strecke führt ein Stück durch die Berge und es ist merklich kühler als z.B. noch in Cartagena, Medellín oder Villavieja. Das war es auch schon in Bogotá und hier noch ein bisschen mehr. Nicht kalt, aber kühler. Ganz angenehm.

Die Fahrt geht zwar nur über ca. 150 Kilometer, aber aufgrund der Straßenverhältnisse und weil es über Berge führt, dauert sie am Ende länger als 3 Stunden.

Aber wir kommen gerade noch im Hellen an und ich kann gleich einen ersten Blick auf Villa de Leyva in der Abendsonne werfen.

Das macht doch Lust auf mehr, oder?

Und sonst so?

Mein erster Weg führt mich aber ins Hostel, um meine Sachen loszuwerden. Das Off Hostel liegt nur etwas außerhalb des Zentrums, ist sehr neu (super moderne Duschen etc.) und wirklich günstig. Zumindest für die Preise, die man sonst so in Villa de Leyva zahlt.

Zudem ist die Betreiberfamilie super nett und lustig, außerdem reiseinteressiert und wollen alles über meine Weltreise wissen. Und sie ernähren sich vegan und wollen auch irgendwann ein veganes Restaurant im Hostel eröffnen, aber dafür bin ich zu früh hier. Vielleicht ist es fertig, wenn ich irgendwann mal wiederkomme.

Ich bezahle ~17,15 EUR/Nacht im 6er Dorm, aber die Betten sind eher eine Art Kapsel und man kann wunderbar den Vorhang zuziehen und hat seine Privatsphäre. Love it!

BTW ich bin über Ostern in Villa de Leyva und auch wenn die Tage vor Ostern sehr voll und alles belegt ist, habe ich das Hostel während und nach Ostern fast für mich alleine.

Ich mache mich nur kurz frisch und gehe dann wieder raus, um etwas zu essen zu besorgen und mir die Beine zu vertreten.

Nach einer Runde um den zentralen Platz wird mir klar, dass es hier deutlich teurer ist als bisher in Kolumbien. Also suche ich etwas abseits der Touristenströme und finde lustigerweise eine kleine, coole Sandwichbar fast direkt neben meinem Hostel.

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Es war lecker und jetzt bin ich satt. Mit ~6,50 EUR für ein Veggie-Sandwich inkl. Coke Zero war es auch preislich sehr angenehm.

Kleiner Spoiler, hier bei Jacobo’s Sandwiches werde ich die Tage noch öfter essen. 🙂

Nach einem letzten Rundgang durch die Innenstadt geht es zurück ins Hostel und nach der Dusche ab ins Bett. Ich bin kaputt. Wahrscheinlich vom vielen Warten. Ha ha!

Ich bin für 4 Tage über Ostern hier in Villa de Leyva und schon gespannt, was ich alles erleben werde.

CU Ingo.


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