Unsere Reise durch die vielfältigen Landschaften Vietnams geht weiter. Nach fast 3 Wochen in den teils chaotischen und mit Leben pulsierenden Städten Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi, den Berglandschaften mit den ethnischen Minderheiten bei Sa Pa, machten wir uns auf den Weg zurück zum Meer.
Es war Chillen auf einem Boot in der Ha Long Bay und Nichtstun am Strand der Monkey Island angesagt.
Uns erwarteten weitläufige und unendlich lange Buchten, die sich zwischen den Karstfelsbergen erstrecken. Vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ist ruhen im Herzen der Wasserlandschaft angesagt.
Wo wir noch zu Hause unsere Vorbereitungen für die Südostasienreise trafen und uns die Zielorte, Sehenswürdigkeiten und besonderen Gegenden anschauten, waren wir bei der Ha Long Bay und den ganzen Bildern und Erzählungen sofort voller Fernweh.
Da müssen wir mal unbedingt hinreisen, sagten wir einstimmig. Die atemberaubende Landschaft wollten wir mit eigenen Augen sehen und das Leben in der Bucht in uns aufsaugen.
Was uns erwartete und ob sich unsere Vorstellungen erfüllt haben, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Die Anreise
Die Anreise war unspäktakulär, aber die Gelegeneheit können wir diesmal dafür nutzen, um eine typische Raststätte mit Verkaufsmarkt und angeschlossener Manufactur in Vietnam zu zeigen.
Diese Manufactur schien speziell Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, aber nicht nur. Auf jeden Fall war es interessant!
Allgemein sind die Raststätten hier etwas kurios und ungewöhnlich für uns, aber auch interessant irgendwie. Na gut, die ersten 2-3 mal vielleicht und dann hat man sich auch wieder dran gewöhnt.
Ha Long Bay … ein Traum
Aber nun zurück zum eigentlich Thema.
Im Vietnamesischen heißt die Ha Long Bay eigentlich Vinh Ha Long (im Deutschen übrigens Halong-Bucht), was wiederum soviel bedeutet wie Bucht des untertauchenden Drachen und ist ein 1.553 Quadratkilometer großes Gebiet im Golf von Tonkin, das nördlich an China grenzt. Im Westen wird dieses von der Insel Cat Ba begrenzt.
Mit ihren fast 2.000 hauptsächlich unbewohnten Inseln und Felsen, die zum Teil als mehrere hundert Meter hohe bzw. tiefe Kalkfelsen im Wasser stehen und dazwischen das blau-grünlich schimmerndes Wasser, bildet die Ha Long Bay eines der schönsten Naturerlebnisse der Erde. Die Bucht hat insgesamt eine 120 km lange Küstenlinie mit weißen Stränden.
Im Jahr 1994 erklärte die UNSECO dieses Naturschauspiel zum Weltkulturerbe, allerdings die von der UNESCO ausgewiesene Fläche ist bedeutend kleiner und beträgt 434 Quadratkilometer und umfasst nur 775 Inseln.
Windeinfluss und natürliche Unterspülung durch das Meer haben zum Teil bizarre Formen entstehen lassen, darunter eine Vielzahl an Bögen, Durchgängen und Höhlen. Die letzteren bilden in ihrer Zahl und Vielfalt eines der besonderen und typischen Merkmale der Ha Long Bay.
Neben den vielen Unterwasserhöhlen, die das Resultat permanenter Meeresströmung sind, finden sich eine Reihe von Grotten an den Steilwänden der Kalkfelsen, die durch Ebbe und Flut in den Stein gespült wurden. In der Hang Tong Grotte und der Hang Dau Go Höhle entstanden im Laufe der Zeit Stalaktiten und Stalagmiten.
Die meisten Inseln sind vom dichten Dschungel überwuchert und somit menschlicher Besiedlung entzogen. Die Felsenformationen bieten eine ungewöhnliche Fülle von natürlichen Höhlen. Die Bucht von Ha Long fügt sich ein, in die ausgedehnte Karstlandschaft Südostasiens.
Hier findet man eine Schönheit vor, die nicht von Menschen geschaffen worden ist. Ja, es ist ein Geschenk der Natur an die Menschen, ein Naturwunder, ein echtes Naturphänomen!
Ha Long Bucht: Ein paar Fakten zur Entstehung
Die Bucht gemeinsam mit ihren Inseln entstand aus Kalkablagerungen auf dem Grund des Meeres. Über Jahrtausende hob und senkte sich das Meer und formte aus dem weichen Kalkstein diese heute sichtbaren aufregenden Monolithen und Inseln – die Karstformationen. Durch Erosion wurden sie weiter geformt und verändert.
Auf den umliegenden Inseln befinden sich zahlreiche Grotten und Höhlen, von denen viele zugänglich sind und besichtigt werden können. Die meisten unbewohnt, behielten sie ihre ursprüngliche Landschaft bis heute.
Das doch so üppige Wachstum unterstützt das tropische Klima. In der Bucht gibt es 2 Jahreszeiten: den heißen und feuchten Sommer und den trockenen und „kalten“ Winter. Die mittlere Temperatur liegt zwischen 15 und 25 Grad und der jährliche Niederschlag liegt bei 2.000 mm.
Im seichten Wasser der Bucht leben mehr als 200 Fischarten und 450 unterschiedliche Weichtiere. Archäologische Funde geben an, dass Menschen bereits 3000 Jahre v. Chr. in der Nähe der Ha Long Bay gesiedelt haben.
Leider sinkt das Kalksteinplateau, auf dem sich die Ha Long Bay befindet, langsam ins Meer. Deswegen werden in Zukunft viele der Grotten, Höhlen und Strände, die sich über die Bucht erstrecken, teilweise nur noch bei Ebbe zu betreten sein.
Die Mutterinsel Cat Ba
Die größte Insel in der Ha Long Bay ist die Insel Cat Ba, die von 13.000 (Stand letzter Zählung 2006) Insulanern bewohnt wird. Die Inselbewohner leben hauptsächlich vom Fischfang, der Austernzucht mit der Perlenindustrie und von dem immer stärker zunehmenden Tourismus.
Auf Cat Ba leben hauptsächlich seltene und gefährdete Tierarten wie z. B. Languren. Die endemisch vorkommende Population der Goldkopflanguren besteht nur noch aus 60 erwachsenen Tieren auf dem Cat Ba Archipel.
Die Landschaft von Cat Ba ist für ihr smaragdgrünes Wasser und die von Regenwald bedeckten Kalksteinfelsen sowie das Wandern durch den gebirgigen Dschungel Nationalpark bekannt.
Während des Indochina- und Vietnamkrieges wurden einige Inseln und die großen Höhlen zu Auffanglagern für Flüchtlinge und Kranke ausgebaut. Auf Cat Ba existierte in einer Höhle ein Krankenhaus, in dem sich zwischenzeitlich sogar bis zu 300 Personen aufhielten.
Fun Facts: Ein Teil des Films James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt spielt in der Ha Long Bay.
Unsere Ankunft und das Boot
Nach ca. 4 Stunden Fahrt von genau 183 km kamen wir im Hafen von Ha Long an. In kurzer Zeit betraten wir das erste Boot, was nur das Zubringerboot zu dem Eigentlichen war.
Wir hatten einen Ausflug für 2 Nächte gebucht, bei dem wir eine Nacht im Boot und eine weitere Nacht auf der Monkey Island verbrachten.
Für die gesamte Tour für 2 Nächte mit Verpflegung, Transport hin und zurück und einigen Aktivitäten haben wir 170,- USD, also 138,35 EUR pro Person bezahlt (Stand März 2018). Das ist die mittlere Preisklasse.
Was in diesem Preis nicht inkludiert war, waren die Getränke. Okay, aber nicht mal Wasser war im Preis inbegriffen, obwohl uns dies bestätigt bzw. mitgeteilt wurde. Das fanden wir wirklich nicht gut.
Nach nur wenigen Minuten waren wir auf unserem Boot angekommen, das wir in den nächsten 24 Stunden bewohnten und damit durch die Bucht schipperten. Unser Boot wurde mal auf den Namen Golden Bay Cruise getauft.
Innerhalb der nächsten Minuten entfernten wir uns vom Trubel und den unzähligen Booten im Hafen und näherten uns immer mehr dem wunderschönen und berühmten Felsenteppich. Vor und hinter uns waren nur noch vereinzelte Dschunken zu sehen und nicht mehr über Hunderte wie im Hafen.
Das Leben auf dem Boot
Der erste Eindruck? Einfach, schlicht und ziemlich eng. Das Boot knackt und spannt, alles sieht etwas heruntergekommen aus. Die Kajüten sind stark abgewohnt, so einiges an Ausstattung kam längst in die Jahre und sollte mal erneuert werden.
Aber in den asiatischen Ländern geht man mit vielem recht locker spricht lässig um. Und was noch funktioniert, kann auch noch weiterverwendet werden, oder? Bei uns platzte gleich am Anfang der zig Mal geflickte Schlauch von der Dusche und endlich haben die Jungs den gegen einen neuen ausgewechselt. 😉
Auf dem recht überschaubaren Boot waren wir ca. 30 Gäste, was recht viel ist. Zu viel unserer Meinung nach.
Nach dem wir uns in unseren Kajüten ein wenig gemütlich gemacht haben, bekamen wir auch gleich schon die erste Mahlzeit. Zur Auswahl gab es gegrillten Fisch, marinierten und gebratenen Tofu, paniertes und gebratenes oder frittiertes Fleisch, gedünstetes Gemüse, gekochter Reis und frische Frühlingsrollen und als Dessert ein wenig frisches Obst. Das Essen hat wirklich gut geschmeckt.
Wir hatten auch ein sehr sympathisches junges deutsches Pärchen (Lillian und Julian, liebe Grüße) am Tisch. Reisen ist auch ihre Leidenschaft und trotz des jungen Alters (sie im zweiten Studienjahr, er geht in diesem Jahr sein Studium an) haben sie schon gefühlt die halbe Welt gesehen. 🙂
Toll! Wir wünschen euch viel Glück und Erfüllung im Leben.
Nach dem Essen begaben wir uns auf das obere Deck und bewunderten die wunderschöne, atemberaubende Landschaft. Wir haben sie in vollen Zügen aufgenommen und genossen.
Die Grotte der Ãœberraschung
Im Laufe des Nachmittages startete schon unsere erste Aktivität und wir fuhren zur Sung Sot, zur Grotte der Überraschung (auch Surprise Cave oder nach der Erstbenennung Grotto de la Surprise).
Sie ist eine der größten und eindrucksvollsten Höhlen Vietnams. Den Namen Grotte der Überraschung bekam sie von den erstaunten französischen Forschern, die sie 1901 entdeckten.
Nach etlichen Stufen den Berg rauf, wir haben etwas von 144 Stufen im Kopf, sind uns aber nicht mehr sicher, kamen wir zum Höhleneingang. Von dort begibt man sich durch 3 immer größer werdende Höhlen, die mit zahlreichen Stalaktiten und Stalagmiten geschmückt sind.
Die Höhle ist sehr beeindruckend, wären da nur nicht tausende von Touristen gleichzeitig. Es gab teilweise Stau, wirklich!
Jetzt sind wir hin und her gerissen, weil wir uns nicht entscheiden können, ob wir euch diese Höhle empfehlen oder eben nicht. So eine faszinierende Höhle haben wir vorher noch nie gesehen, aber genauso so wahnsinnig viele Touristen auf engstem Raum erlebten wir auch schon sehr lange nicht. Und nun?
Die Entscheidung, ob ihr die Höhle sehen wollt oder nicht, überlassen wir euch. Wobei, wenn ihr eine Tour gebucht habt, dann ist der Besuch sehr wahrscheinlich mit drin und dann … ach entscheidet selbst. 🙂
Direkt im Anschluss ging es mit dem kleinen Zubringerboot auf eine nahegelegene Insel, wo man zwischen baden, das Wasser war recht kalt hier oben im Norden … aber immer noch wärmer als die Ostsee 🙂 … Volleyball spielen oder den Berg raufkraxeln zu einer Aussichtsplattform, großspurig als Wandern (Hiking) angepriesen, wählen konnte.
Wir wählten die Aussichtsplattform und konnten immerhin ein paar schöne Bilder machen.
Hier neigte sich langsam der erste Tag in der Ha Long Bay dem Ende, mit der Hoffnung auf mehr Sonne morgen, denn heute fehlte die Sonne und es war ziemlich diesig.
Eine Nacht auf dem Boot
Zwischen 17:00 und 18:00 Uhr wurden wir zu unserem Boot zurückgefahren und nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, war gegen 19:00 Uhr schon das Abendbrot aufgetischt. Es gab ein ähnliches Menu wie zum Mittag, nur in Form von einem Buffet. Und es war wieder okay.
Die Boots Crew war sichtlich bemüht, den Aufenthalt abwechslungsreich zu gestalten. Unser Guide hat sich auch größte Mühe gegeben und war jeder Zeit für uns da. Ob für eine Unterhaltung, einen Rat oder kleine Hilfe. Er war angenehmer Ansprechpartner.
Wir erfuhren so zum Beispiel in einem kleinen Gespräch etwas mehr über seinen Job als Touristen Guide. Wir fragten ihn, wie er zu seinem Job steht und ob er ihn erfüllt und glücklich macht. Seine erste Reaktion war … komplette Stille. Versunken in eigenen Gedanken, antwortete er … nein.
Wow! So viel Ehrlichkeit hatten wir in dem Moment nicht erwartet.
Es ist ein oft undankbarer Job, sagte er und eine nicht immer leicht zu bewältigende Aufgabe, es allen Recht machen zu können. Er ist noch sehr jung, knapp 20 Jahre alt, aber schon mit einem guten Teil an Erfahrung in dieser Branche. Er ist ein herzlicher Mensch und so geht er an seine Pflichten, als seine Herzensangelegenheit heran. Er sieht sich darin, nicht mehr lange diesen Job zu machen.
Wir denken, dass es etwas mit der Vielfalt an Mentalitäten zusammenhängt, die oft nicht miteinander harmonieren. Er hatte uns einige Geschichten erzählt, wie Menschen zueinander ekelhaft und furchtbar egoistisch sein können. Traurig, aber wahr. Man kann nicht allen recht machen. Irgendjemand wird immer unzufrieden sein oder lässt seinen Frust an falscher Stelle und oder an einer falschen Person raus.
Dieses Gespräch war eine interessante, weil unerwartete Erfahrung.
Zum Abend beruhigte sich das Meer und der Verkehr auf dem Wasser wurde immer weniger bis er zum kompletten Stillstand kam.
An diesem Abend war geplant, mit den Gästen die von Vietnamesen um jeden Preis so geliebte Karaoke zu veranstalten. Leider war der Plan nicht aufgegangen. Die Begeisterung bei den Gästen hielt sich in Grenzen. Freibier hätte vielleicht geholfen … oder Happy Water wie in Sa Pa 🙂 … somit klang der Abend bei Tanzmusik und ausführlichen Gesprächen aus.
Bis fast gegen Mitternacht konnten wir bei sich langsam blickenlassenden Sternen am Himmel das Boot in den Schlaf schaukeln.
Gute Nacht!
Ein aktiver Tag außerhalb des Bootes
Pünktlich um 8:00 Uhr saßen wir am Frühstückstisch und siehe da, die tiefersehnte Sonne ist in ihrem vollen Glanz und ihrer Pracht erstrahlt. Es überkam uns eine unendliche Freude. 🙂
Da kommt die tolle Landschaft gleich noch eine Stufe grandioser zum Vorschein. Wundervoll und herrlich!
Dann kann es ja zu unseren geplanten Aktivitäten außerhalb des Bootes gehen, oder?
Wir nahmen wieder das kleine Zubringerboot und nach ca. einer halben Stunde kamen wir an unserer ersten Station, eine Perlenfarm, an.
Diese Perlenfarm irgendwo in der Ha Long Bay war recht überschaubar, man bekam aber trotzdem einen guten Einblick in die Herstellung bzw. Zucht von Perlen.
Die Perlenfarm und die Auflösung eines Mythos
Die romantische Vorstellung ist ja, dass man zufällig beim Tauchen eine Muschel mit einer riesigen Perle darin findet. Klar können die einheimischen Fischer oder, wenn es sie gibt, die einheimischen Perlentaucher ab und zu so etwas finden. Aber leider ist diese etwas verklärte Vorstellung von den Perlen, die man an so manchem Schmuckstück findet, völlig falsch.
Perlen werden gezüchtet und das professionell, denn die Preise für Perlen sind hoch und es scheint ein lohnenswertes Geschäft zu sein. Naja, wer’s mag.
Man setzt zum Reifen künstlich ein Sandkorn in eine Muschel und dieses wird erst im langsamen Prozess zu einer Perle. Die Muschel wird immer wieder entnommen einem Reinigungsprozess unterzogen und dann wieder ausgesetzt, weil nur so kann sie überleben bis die Perle in der Muschel nach ca. 18 Monaten ausgereift und vollendet ist. Nur ca. 30% der gezüchteten Perlen überleben und nur 10% davon sind für Schmuck brauchbar bzw. geeignet.
Auch wenn wir für Schmuck wenig empfinden und für Perlen noch weniger, fanden wir diese kleine Aufführung sehr interessant und bereichernd.
Löffelliste abhaken: Kajaken in der Ha Long Bay
Nach der Perlenfarm haben wir uns einen Kajak geschnappt, paddelten durch die Ha Long Bay und beobachteten ein wenig das Leben im, auf und um das Wasser und natürlich auch in der Luft, genossen die Stille und die Aussichten auf die grandiose Landschaft. Es war mega toll, nur viel zu kurz.
Danach ging es mit dem kleinen Zubringerboot zurück auf unser Schiff.
Der „Busbahnhof“ auf dem Wasser
Unser Schiff fuhr ein paar Buchten weiter zu einem Platz, wo bereits mehrere andere Schiffe ankerten, einige gerade kamen und wiederum andere gerade abfuhren. Es war eine Art Busbahnhof nur mit Schiffen und auf dem Wasser. Ganz schön viel Trubel hier.
Was jetzt passierte war etwas surreal aber irgendwie auch logisch. Die Leute mussten ja umsteigen und irgendwie wurden alle Gäste auf andere Schiffe gebracht. Es kamen also immer wieder neue Schiffe, legten an, Menschen wechselten von einem Boot aufs andere und dann wiederholte sich der Prozess unzählige Male.
Witzig dabei war, wir verabschiedeten uns zum Beispiel von Leuten, die wir auf dem ersten Boot kennengelernt hatten, weil wir auf ein anderes Boot gingen, nur um 30 Minuten später nach einem zweiten Wechsel wieder mit genau diesen Leuten auf einem dritten Boot zusammenzutreffen. Oookay?
Irgendwann waren dann aber scheinbar doch alle Gäste auf ihren richtigen Booten und weiter ging es. Sehr strange, aber wiederum sehr interessant.
Ach und das Beste, alles ohne Computer! Die Namen waren einfach auf Handzetteln und wurden händisch abgestrichen. Scheinbar funktioniert das System. Toll!
Weiter geht es durch die Ha Long Bay
Danach schipperten wir weiter durch die grandiose Landschaft der Ha Long Bay und hatten viel Zeit, die Fahrt sehr entspannt zu genießen, die Menschen hier bei der täglichen Arbeit zu beobachten und Fotos zu machen.
Unseren nächsten Stopp machte das Boot dann in einer Bucht, wo man vom Boot ins Wasser springen und baden konnte, inklusive Schnorcheln. Das hat so einigen unendlich Spaß gemacht. Aber so schön wie das war, war es auch wieder zu kurz.
Zwischendurch gab es mal wieder den obligatorischen Flüllingslollen rrrrrollen Kurs 🙂
Der ist scheinbar echt Standard bei jeder gebuchten Tour. Nach einer Vietnamreise kann man an den Weltmeisterschaften im Frühlingsrollen rollen teilnehmen. Yeah!
Irgendwann saßen wir dann am Mittagstisch. Das Essen war allerdings nicht erwähnenswert. Die selbstzubereiteten Frühlingsrollen waren die einzigen, die geschmeckt haben. Leider waren diese abgezählt und wir haben nur jeweils eine gegessen. Nicht schlimm! Man kann nicht alles haben. 😉
Und außerdem haben wir während der gebuchten Touren in Sa Pa und hier in der Ha Long Bay so viel gegessen, dass wir echt eine Pause brauchten.
Ab nach Monkey Island
Direkt nach dem Mittag ging es endlich zum Strand auf die Monkey Island. Wieder konnte man wählen zwischen baden gehen und Wandern auf den Berg.
Ich blieb am Strand, um etwas zu relaxen und Ingo kraxelte mal wieder auf den Berg, um Fotos und den Affen zu machen und die der Insel den Namen gebenden Affen zu finden.
Es war ein schöner entspannter Nachmittag.
Irgendwann fuhren wir mit dem Zubringer zurück zu unserem Boot, nur um direkt nach Ankunft wieder in den Zubringer zu steigen, da wir ja die Nacht auf der Monkey Island verbringen sollten. Also brachte uns das kleine Boot auf die andere Seite der Insel, wo es einen kleinen Hotelkomplex mit mehreren Bungalows gab. Völlig abgeschieden von allem Trubel, war es hier einfach nur chillig. 🙂
Angekommen, eingecheckt und gleich unseren coolen Bungalow betreten. Die echt kleinen aber feinen Bungalows gehören zum Monkey Island Resort.
Wir hatten unser neues Zuhause für die nächsten Stunden doll liebgewonnen. Vor dem Abendessen gingen wir die 50 Meter bis zum Strand, haben es uns dort auf einer Liege gemütlich gemacht und die Sonne genossen.
Mehr passierte an diesem Abend nicht, da es schon dunkel wurde und es für eine Wanderung durch den Dschungel somit zu spät war. Aber diese Möglichkeit besteht auf dieser Insel, eine Wanderung den Berg rauf durch den Dschungel bis zum Affenrevier.
Die Sonne war an diesem Tag unser treuer Begleiter, sodass wir am Strand einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebten.
Am Abend gegen 19:00 Uhr aßen wir mal wieder zu Abend. Das war richtig lecker und in guter Qualität. Es gab BBQ und viele leckere Beilagen, Obst und Dessert dazu. Die Auswahl war wirklich gut und abwechslungsreich.
Das Frühstücksbuffet am anderen Morgen war ebenfalls sehr gut und lecker. Wir können euch den kleinen Strand und das schöne Resort wirklich empfehlen.
Das Müllproblem
Noch ein Wort zum Müll und der Verschmutzung der Meere allgemein. Man sieht dies auch wieder sehr deutlich in der Ha Long Bay. Leider!
Ich hoffe, dass die Regierung hier mal ein Programm zur Aufklärung aufsetzt. Nur durch Bildung aller Bevölkerungsschichten und mit dem Wissen um den Schaden, den Plastik anrichtet, kann sich langfristig etwas ändern.
Oder wir warten einfach auf die plastikfressenden Bakterien!? 🙂
Zurück in Hanoi
Nach dem Frühstück schipperte das Boot durch die Ha Long Bay langsam zum Hafen zurück und für uns ging es wieder aufs Festland und dann nach Hanoi zurück.
Ja, ihr seht richtig, wir müssen noch einmal nach Hanoi rein, weil wir unsere Weiterreise von dort planten. Es ist halt der Drehpunkt für alles in dieser Gegend.
Für uns endet aber auch der Aufenthalt in dem sehr liebgewonnenen Vietnam. Wow! Was für ein Land, was für Menschen, was für eine Landschaft!
Das Erlebte lässt unsere Herzen höherschlagen.
Wie kommen wir nach Laos?
Für uns geht es nun ins nächste Land, nämlich nach Laos. Wir haben allerdings noch keinen Plan, wie und wann wir dorthin reisen werden.
Wir brauchen Bustickets und vor allem einen Anbieter, der uns in Phonsavan aussteigen lässt. Denn die üblichen Reiseziele sind die Hauptstadt Vientiane und Luang Prabang.
Aber unser erstes Ziel liegt weit östlich, nahe der vietnamesischen Grenze, nämlich das kleine Provinzstädtchen Phonsavan. Wir wollen dort die mysteriöse Ebene der Steinkrüge (die Plain of Jars oder im laotischen Original Thong Hay Hin) erkunden.
Schon die ganze Rückfahrt haben wir überlegt, gefragt und im Internet recherchiert, wie könnten wir am gleichen Tag noch die Reise nach Laos antreten. Darüber und mehr schreibe ich im nächsten Artikel.
Der schwere Abschied von Vietnam
Vietnam, du wundervolles Vietnam, du hast einen festen Platz in unseren Herzen bekommen. Du hast es geschafft, uns zu verzaubern und von sich zu überzeugen. Uns fällt nur sehr schwer, Dich zu verlassen und sich vom Land der lachenden Gesichter verabschieden zu müssen.
Wir haben das Land und die Menschen wirklich liebgewonnen. Es ist eine weitere Steigerung der Eindrücke und Emotionen auf unserer wundervollen Reise durch Südostasien. Wir haben hier sehr viel erlebt, viel Neues erfahren und neues, interessantes und fremdes Wissen gewonnen.
Wir verlassen das Land schweren Herzens, aber erfüllt. Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dass wir in dieses Land eines Tages wiederkehren wollen. Danke für das Erlebte und die schönen Begegnungen mit Menschen, egal ob mit anderen Reisenden oder mit Einheimischen.
Und auch die malerische und abwechslungsreiche Landschaft findet man nicht so schnell wieder auf dieser Welt.
Vietnam ist eine Erfahrung wert und eine von Herzen kommende Empfehlung. Danke für die tolle Zeit. Auf Wiedersehen du chaotisches aber herzliches Vietnam!
In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.
Danke fürs Lesen und wenn dir der Artikel gefallen hat, hinterlasse uns doch bitte eine Nachricht und teile den Artikel mit deinen Freunden auf Facebook oder in deinem Lieblingsforum. Danke!
Was wird denn aus den Muscheln, wenn die Perlen entnommen werden? Wird das Fleisch verwertet, leben die noch? Wenn ich an Vietnam denke, wohin ich gerne mal reisen würde, verbinde ich das immer mit solchen steil aufragenden Felsen im Meer. Sieht wirklich sehr beeindruckend aus.
PS: Danke für die Glückwünsche.
PPS: Hat Ingo auf Monkey Island zufällig einen dreiköpfigen Affen gesehen (ist meistens hinter einem) 😉 oder gibts die nur auf dem karibischen Monkey Island? 🙂
Uns wurde auf der Farm explizit darüber nicht viel erzählt. Jedoch ich habe dann nachgelesen, dass das Entnehmen der Perlen nicht das Sterben der Lebewesen bedeutet.
Deswegen wird bei dem Rausnehmen der Perlen sehr sorgfältig mit den Austern umgegangen. Die Arbeiter der Perlenfarm benutzen tatsächlich Instrumente, die ähnlich den Chirurgischen sind.
Je älter die Austern ist, desto schöner und wertvoller die Perle sein wird. Somit ist es für die Farmer sehr wichtig, sie zu pflegen und sich sorgfältig um sie zu kümmern.
Jedoch können diese auch verwertet werden. Ich denke, im wilden Fischen wird das passieren.
Über den Affen wird Ingo selbst schreiben 😉
Hi Feffie!
Ja die dreiköpfigen Affen sind immer direkt hinter dir 🙂 … hätte just for fun das Spiel mal installieren sollen, um dann The Secret Of Monkey Island auf Monkey Island zu spielen. Den Gag hab ich wohl vergeigt 😀 !
CU Ingo.
Wasfür ein ausgiebiger, intensiver und ehrlicher Artikel! Danke, dass ihr auch die nicht so schöne Seite (Wasser- und Plastikverschmutzung) von Vietnam aufzeigt. Auf Phu Quoc ist uns diesbezüglich das Herz gebrochen; da war die Halong-/Lanha-Bucht nur ein leiser Vorgeschmack. Aber mal sehen, ob ihr dazu nicht auch noch etwas geschrieben habt … Ab jetzt wird quer durch Euren Blog gelesen. Euch weiterhin tolle Erlebnisse!
Hallo Sventja,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Wir freuen uns, dass du unseren Blog entdeckt hast und uns begleiten möchtest.
Uns ist es wichtig, dass wir unsere Erlebnisse getreu wiedergeben und nicht verschönern. Natürlich sind die eigenen Meinungen, das Wahrnehmen sowie Empfindungen eine relative Sache und ein rein subjektives Gefühl.
Und jedoch gibt es dort mit dem Müll ein sehr großes Problem, was man nicht verdrängen oder ausblenden darf. Sie brauchen eindeutig Unterstützung in Form von Aufklärung, Bildung aber auch finanzieller Aspekt spielt eine große Rolle. Wir denken, dass dieses Problem nicht nur einzelne Länder betrifft, sondern großes Teil Asiens.
In Phu Quoc waren wir leider nicht, aber so wie du schon zum Ausdruck bringst, muss dort ganz schlimm sein. In Vietnam haben wir wenig Orte, die direkt am Meer liegen, besucht.
Kambodscha war es für uns, was die Verschmutzung und Leben mit und im Müll, am Schlimmsten.
Nun hoffen wir, dass sich in dem Bewusstsein der Menschen dort, bevor es zu spät wird, bald etwas ändern wird.
Wir wünschen dir gute Reise auf unserem Blog.
Viele Grüße von Ingo & Katarzyna